Ein tolles Theaterstück

„Mobbing“- Ein bewegendes Theaterstück, was zu Tränen rührt

 

Am 14.März war der Unterricht an der Borlachschule in Artern etwas anders gestaltet als gewöhnlich. 

Die Zehner waren das erste Mal als „Prüflinge“ schon ab 6.30 Uhr in der Schule, weil sie an diesem Tag ihre Projektarbeiten einer Prüfungskommission präsentierten. Sie dekorierten die Räume nach ihren Themen und berichteten über ihre gewonnenen Erkenntnisse der Projektarbeit. Während die 9. Klassen den Prüflingen Fragen stellen konnten, um sich schon einmal selbst in die auf sie zukommende Lage hineinzuversetzen, wurden die Klassen 5 bis 8 in den Saal der Borlachschule eingeladen.

An diesem Donnerstag um 10 Uhr war es für 1,5h mucksmäuschenstill im Schulgebäude, obwohl 140 Kinder im Saal Platz fanden. Dass es so ruhig war, schreiben wir dem „Fahrenden Theater“ des Weimarer Kulturexpress zu, der uns an diesem Tag Gesellschaft leistete.

Die beiden Schauspielerinnen stellten uns das Stück „Mobbing- Wenn Ausgrenzung einsam macht“ mit einem so authentischen schauspielerischen Talent vor, dass unsere Schüler allesamt bewegt und teilweise sogar gerührt waren. 

Ein neues Schuljahr beginnt. Eine neue Klasse entsteht. Unter den Schülern befinden sich auch Franziska und Laura, zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ausgerechnet diese beiden bekommen einen Platz nebeneinander. Die eine ist laut, scheinbar selbstsicher und attraktiv. Die andere ist still, unsicher und leicht zu übersehen. Die eine leidet unter der Übertoleranz ihrer Eltern, der Haltlosigkeit mangelnder Grenzen, dem Fehlen von Anerkennung. Die andere hat durch die allzu große Fürsorge ihrer Eltern nie gelernt, sich durchzusetzen, will immer alles richtig machen und fühlt sich bei Konflikten stets schuldig. Das Problem: Beide sind nicht in der Lage, ihre eigentlichen Schwierigkeiten zu durchschauen. Dies führt unweigerlich zu Spannungen. Was zunächst als vermeintlich harmlose Neckerei zwischen den Schülerinnen beginnt, wächst sich im Laufe der Zeit zu knallhartem Psychoterror aus, der das Selbstvertrauen Lauras mehr unterhöhlt und tragische Konsequenzen hat.

Dieses Thema geht durch jede Altersstufe, von ganz klein bis nach ganz groß und beschäftigt unsere Gesellschaft immer wieder aufs Neue. Es spielt auch keine Rolle, in welcher Gesellschaftsschicht wir uns befinden, wir könnten alle betroffen sein.

Deswegen war das Anschlussgespräch mit den Schauspielerinnen auch sehr interessant und unsere Mädchen und Jungen stellten Fragen und waren sehr aufgeschlossen.

Warum werden Menschen zu Opfern?

Was bringt Menschen dazu, andere fertig zu machen?

Wie reagieren Außenstehende darauf?

Wie kann man sich als Opfer wehren?

Und was tun gegen Cyber-Mobbing?

Diese Fragen und andere kamen zur Sprache, wurden beantwortet und der Eine oder andere konnte sich bestimmt in den beiden Rollen wiederfinden. Unsere Kommunikationsstunde im Anschluss wird dazu genutzt, um noch einmal dieses brisante Thema aufzugreifen und an geeigneten Stellen Lösungen zu finden. 

Stephanie Grimm (Dipl. Sozialpädagogin)

Die Fotos von diesem Tag findet ihr in der Bildergalerie!